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EHV1: Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

EHV1: Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

Herpes ist eine häufige Erkrankung beim Menschen und äußert sich beispielsweise durch entzündliche Bläschen an den Lippen. Aber auch bei Pferden gibt es die Herpeserkrankung. Diese Formen des Pferdeherpes sind anders als jene beim Menschen und werden oftmals nicht als solche erkannt. Aber aus bisher ungeklärter Ursache kommt oft zu zeitlich und räumlich gehäuften Ausbrüchen von Pferdeherpes, sodass viele Bestände einer Region zugleich betroffen sind. 

Die equinen Herpesviren Typ 1 (EHV1) und Typ 4 (EHV4) sind eng verwandte Herpesviren, welche Atemwegserkrankungen, neurologische Störungen und Aborte verursachen können.

Eine Herpesvirus-Infektion bei Pferden ist eine ansteckende Krankheit, welche in der Population der Pferde weit verbreitet ist. Diese Infektion zeichnet sich durch ein langes Innehalten des Erregers im Körper aus. So zieht sich das Virus in die Nervenzellen zurück und entzieht sich dann in das Immunsystem des Tieres. Eine vollständige Beseitigung des Virus ist nicht möglich und daher bleibt das Pferd ein lebenslanger Virusträger. Des trifft auf etwa 90 Prozent der Pferdepopulation zu.

In Stresssituationen, beispielsweise nach langen Transporten, nach Sportveranstaltungen, bei synchronem Auftreten anderer Erkrankungen oder nach Klinikaufenthalten kann das Virus aktiviert werden. Dies ist vor allem nach einer Operation, nach Narkosen, bei fremder Umgebung, oder beim Absetzen des Fohlens von der Stute der Fall. Es kommt in diesem Fall zu einer Virusfreisetzung, was nicht mit klinischen Krankheitszeichen einhergehen muss.

Herpeskrankungen beim Pferd sind nicht melde- oder anzeigepflichtig, da sie vom Bundesamt für Risikobewertung nicht entsprechend eingeordnet werden und da die wirtschaftliche Bedeutung bei weitem nicht derjenigen von zum Beispiel Tollwut, MKS oder Schweinepest entspricht.

Da es sich bei Herpesvirusinfektionen des Pferdes nicht um eine Tierseuche handelt, die anzeigepflichtig ist, gibt es keine speziellen veterinärpolizeilichen Maßnahmen.

 

Was ist Pferdeherpes?

Pferde erkranken wie auch die Menschen durch unterschiedliche Infektionserreger. Neben den bekannten Bakterien verursachen Viren bei Menschen und Tieren ernst zu nehmende Erkrankungen. Bei einem Pferd sind die bekanntesten Viruserkrankungen die Pferdegrippe (Pferdeinfluenza), die Infektion mit Reo-, Herpes-, Equinem- und Rhinoviren.

Die Herpesvirusinfektionen treten im gesamten Bundesgebiet immer wieder verschiedenartig häufig und mit starker Verbreitung auf. Jener teils dramatische Verlauf einer solchen Erkrankung und die vielen Fragen, welche im Umfeld entstehen, führen sehr oft unter den Experten zu bewegten Diskussionen.

Bei dem Pferdeherpes handelt es sich um eine spezielle Infektion mit dem Equinen Herpesvirus (EHV). Eine solche ansteckend verlaufende Erkrankung ist in der Population weit verbreitet. Es wird davon ausgegangen, dass 90 Prozent aller Pferde das Herpesvirus im Körper tragen. Doch oftmals kommt es trotz der Ansteckung nicht zum Ausbruch der Krankheit oder nur zu besonders schwachen klinischen Anzeichen. Wie auch die Druse ist die Pferdeherpes keine meldepflichtige Krankheit und muss deshalb nicht beim Veterinäramt angezeigt werden. 

Herpes bei Pferden ist eine Infektion mit dem equinen Herpesvirus (EHV). Diese Krankheit wird in aller Regel über eine Tröpfcheninfektion durch verschiedene Körperflüssigkeiten übertragen. Über das Blut können sich die Erreger im Organismus verteilen und nisten sich in den Nerven- und Lymphzellen des Pferdes ein. Hier sind diese für das Immunsystem nahezu unsichtbar.

Der Herpesvirus benötigt wie andere Viren auch eine spezifische Wirtszelle. Das heißt, der Virus kann ohne fremde Zellgrundlage nicht bestehen. Bei dem equinen Herpesvirus ist der Wirt das Pferd. Das Virus befällt dabei unterschiedliche Organstrukturen. Dies können das Auge, die Atemwege, die Genitalien oder die Nerven eines Pferdes sein. Im Vergleich zu den Bakterien sind solche Viren nicht mit Antibiotika behandelbar. Sie befinden sich versteckt in den Zellen des Wirtsorganismus und sind auf diese Weise gegen Medikamente geschützt. Die einzige Möglichkeit der Behandlung dieser Viren ist das eigene Immunsystem des Tieres. Die Immunzellen erkennen die befallenen Organe und versuchen diese durch Antikörper zu eliminieren. Dies setzt ein leistungsfähiges und intaktes Immunsystem voraus. 

Die Herpesviren gibt es generell überall. Gemäß der Literaturangaben haben etwa 85 Prozent der Pferde in Deutschland Antikörper gegen die Viren. Das heißt, dass diese schon einmal einen Kontakt zu den Herpesviren hatten oder es zur Zeit sogar haben. Die Anwesenheit der Herpesviren führt nicht unabwendbar zu der Erkrankung. Erst wenn das Immunsystem durch Parasiten, Fellwechsel, schlechtes Futter oder andere Infektionen geschwächt wird, kann es zu einer starken Zunahme der Herpesviren und somit auch zu einer sichtbaren Erkrankung beim Tier kommen.

 

Welche Herpesviren gibt es bei Pferden?

Zu den Herpesviren bei Pferden zählen insgesamt fünf Typen (EHV1 bis 5), die teils unterschiedliche Krankheitsanzeichen aufzeigen können. Der Typ 1 und 4 sind dabei die bedeutsamsten Typen bei Pferden, da diese am häufigsten klinische Krankheitszeichen hervorrufen und im schlimmsten Fall zu einem Einschläfern des Tieres führen können.

Die Infektion kann über Jahre im Organismus liegen (Latenzphase), um dann mit einem Mal reaktiviert zu werden und ein Ausbilden des Virus zu bewirken. 

Die bedeutsamsten Vertreter der Herpesviren beim Pferd sind

  • EHV1 als quiner Abortvirus,
  • EHV2 als equines Zytomegalievirus, 
  • EHV3 als equines Koitalexanthemvirus,
  • EHV4 als equines Rhinopneumonitisvirus und
  • EHV5 als Gammavirus, der mit EHV2 verwandt ist.

Das Herpesvirus Typ 1 kann beim Pferd verschiedene Symptome auslösen. Dazu gehören Fehlgeburten und ein Spätabort im letzten Drittel seiner Schwangerschaft. Die Stute bleibt dabei selbst meistens ohne Krankheitsanzeichen. Auch Atemwegsprobleme, bei welchen der gesamte Respirationstrakt betroffen ist treten mit hohem Fieber auf. Wässriger Augen- und Nasenausfluss, Fressunlust, geschwollene Lymphknoten, Erkrankungen des Nervensystems treten ebenfalls auf. Es kommt dabei meist zu einer kurzen Fieberphase, zur Schädigung des Rückenmarks, zu Lähmungen und zu Koordinations- und/oder Bewegungsstörungen.

Zu Problemen beim Absetzen von Harn und Kot kommt es als mögliche Folge beim Typ 4. Diese Art des Herpesvirus kann bei Pferden Atemwegsprobleme verursachen, wobei hierbei nur der obere Respirationstrakt betroffen ist. Dieser Verlauf gleicht jenem bei Typ 1, es ist aber eine eher milde Symptomatik zu beobachten. 

Neueste Forschungsergebnisse aus Amerika haben ergeben, dass auch der EHV5 eine klinische Relevanz aufweist und bislang stark unterschätzt wurde. Jener Typ des Pferdeherpes wurde bislang hauptsächlich mit Bindehaut- und Hornhautentzündungen in Verbindung gebracht. Laut der neuen Erkenntnisse ist EHV5 zudem für die "Equine multinodular pulmonary fibrosis" verantwortlich. Bei der Erkrankung findet eine extreme Zunahme des Bindegewebes in den Lunge statt. Bei diesem Typ der Krankheit kommt es beim Pferd zu Problemen bei der Atmung, zu Fieberschüben und zu Husten.

Der EHV3 wird meist beim Akt der Deckung von einem infizierten Hengst auf das weibliche Tier übertragen. Etwa zwei bis zehn Tage später treten bei der Stute am Scheidenvorhof, an den umgebenden Hautstellen sowie am Euter runde Pusteln und Bläschen auf. Bei kranken Hengsten sind die Vorhaut und der Penis betroffen. Außer den Bläschen können hier auch Schwellungen auftreten.

Die Viren der Typen 2 und 5 sind an der Bildung von Augenentzündungen beteiligt. Außerdem können sie andere bakterielle und virale Infektionen der Atemwege begünstigen.

Das EHV-Virus wird bei allen Formen über eine Tröpfcheninfektion übertragen und wird sich schnell ausbreiten. Ist ein Tier aus dem Bestand erkrankt, so muss der Besitzer es in jedem Fall von anderen Tieren isolieren. Sind mehrere Pferde betroffen ist es ratsam, den ganzen Stalltrakt abzusperren. Um die Ausbreitung weiter zu vermeiden, dürfen die Tiere eines jeweiligen Betriebes den Pferdehof nicht verlassen. Spezielle Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen helfen außerdem, die Ausbreitung zu verhindern. Die Pferdeherpes zählt nicht zu den anzeige- und meldepflichtigen Tierseuchen, trotzdem ist es sinnvoll, den zuständigen Tiergesundheitsdienst oder das Veterinäramt zu informieren.

 

Die Vorbeugung und die Krankheitsanzeichen von Herpes

Eine sichere Prophylaxe gegen eine Infektion mit Herpesviren gibt es nicht. „Auf die Verbreitung von EHV1/4 haben Besitzer der Pferdebestände mit Trennung der einzelnen Tiere, Quarantänemaßnahmen und Hygiene, den größten Einfluss. Die EHV-Vakzine, egal welcher Art, sollen dabei lediglich als Ergänzung der Hygiene-, Management- und Kontrollmaßnahmen eingesetzt und verstanden werden.“

Das vordringliche Ziel der Maßnahmen ist, die Ausbreitung des Virus in dem örtlichen Bestand sowie in der gesamten Pferdepopulation der Umgebung zu vermeiden. Da kranke Pferde das Virus in hohen Mengen ausscheiden, müssen diese von den übrigen Tieren sicher isoliert werden. Sowohl der direkte als auch der indirekte Kontakt über Gegenstände und Pflegepersonal ist auf jedem Fall zu vermeiden. Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und -desinfizieren, Tragen von Schutzkleidung, Wechsel der Kleidung und Desinfektionswannen sollten unbedingt vollzogen werden.

In gefährdeten Pferdebetrieben sollte die Anlage für etwa 3 Wochen ruhen, das heißt dass keine Pferde aus dem Stall dürfen und es dürfen andererseits auch keine fremden Pferde auf die Anlage gelangen.

Nach dem Abklingen der klinischen Krankheitsanzeichen ist die Desinfektion der Stallungen ebenfalls angezeigt, weil sich das Virus unter den eiweißhaltigen Schichten zwei bis drei Monate noch aufhalten kann. Die Reinigung von Sattel- und Zaumzeug und Putzzeug kann in der üblich gründlichen Weise erfolgen.

Da auch Stress zu einer Aktivierung des Herpesvirus führen kann, sollten als vorsorgende Maßnahme sämtliche stressverursachenden Faktoren bestenfalls reduziert werden. Dazu zählen unter anderem ein gutes Pflege- und Fütterungsmanagement, eine exakte Entwurmungsstrategie, die Vermeidung von Stress im gesamten Bestand und die Vermeidung von unnötigen Transporten.

Die Behandlung von erkrankten und auch gefährdeten Pferde mit dem Medikament „Zylexis“ hat sich als besonders hilfreich und positiv erwiesen. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Paramunitätsinducer, wobei das eigene Immunsystem des Pferdes in seiner Funktion gut unterstützt wird. Eine Kurphase mit Zylexis beinhaltet eine insgesamt 3-malige Gabe in einem Abstand von je 2 Tagen. Zudem haben Echinacea-Tropfen oder weitere homöopatische Arzneimittel eine ähnliche Wirkung.

 

Wie erkennt der Besitzer, dass das Tier an Pferdeherpes erkrankt ist?

Da die Krankheitsanzeichen der Herpeserkrankung bei Pferden sehr unspezifisch sind, werden diese oft nicht unmittelbar erkannt. Deshalb laufen die meisten Herpesinfektionen unbemerkt und ohne Komplikationen ab. Wenn es regional zu einem vermehrten Auftreten schwerer Herpesfälle bei den Tieren kommt, sollten die Besitzer schnell einen Tierarzt hinzuziehen, wenn diese die Krankheitsanzeichen bei ihrem Tier beobachten. Bei Verdacht auf eine Herpeserkranung erfolgt die Diagnose durch einen Nachweis der Virus-DNA in einer Sekret- oder Blutprobe. Zusätzlich sollte eine Untersuchung des Antikörpertiters in einem Abstand von zwei Wochen beim Arzt stattfinden. Steigt der Titer dabei von der ersten bis zur zweiten Untersuchung um etwa das Vierfache an, gilt die Infektion mit Pferdeherpes als gesichert. Bei einer Untersuchung wird außerdem festgestellt, um welchen Typ des Virus es sich handelt. Jedoch macht dies für die sich anschließende Therapie keinen Unterschied.

Die Krankheitsanzeichen der Herpeserkrankung bei Pferden sind vielfältig und unterscheiden sich sehr von jenen, welche beim Menschen auftreten. Es kann zu Husten, Fieber und zu Störungen des Nervensystems, wie beispielsweise Lähmungen oder auch Hautproblemen kommen. Vor allem bei tragenden Stuten kann diese Infektion zum Abort führen. Generell legen sich die Symptome meist nach einigen Tagen, in seltenen Fällen endet diese Krankheit jedoch auch tödlich.

 

Die Diagnose der Pferdeherpes

Eine Diagnose kann bei Pferden schnell über einen Nasentupfer oder über das venöse Blut (EDTA) mittels Virusanzucht oder PCR gestellt werden. Mehrere Labore in Deutschland stehen dazu zur Verfügung. Für die Entnahme eines Nasentupfers tragen die Ärzte meistens Einmalhandschuhe sowie einen Rektalhandschuh, damit Hände und Arme nicht kontaminiert werden können. Bestenfalls wird eine Polyester-Tupfer verwendet, um die Probe in dem Virustransportmedium (VTM) zu versenden.

Die Herpesdiagnose muss durch einen direkten Nachweis der Erreger gesichert sein. Die einzigartige serologische Untersuchung führt zu einer hohen Rate falsch-positiver Ergebnisse infolge von überwiegenden klinisch inapparenten Verläufe bei einer hohen Zahl der untersuchten Pferde, die seropositiv sind.

Der Tierarzt wird die Probe mit einem Tupfer und zugleich eine Blutprobe entnehmen. Das Material dient der Viruszucht im Labor. Dabei kann eine präzise Diagnose gestellt werden. Wenn bei dem Pferd ein Befall mit den Viren vorliegt, sind in kurzer Zeit mehrere Schritte einzuleiten.

Die Diagnose wird wegen der klinischen Krankheitsanzeichen zuerst als Verdachtsdiagnose gestellt. Beweisbar ist zunächst ein direkter Virusnachweis über die DNS aus dem Blut, Gehirnflüssigkeit oder Sekreten. Zudem besteht die Möglichkeit über zwei nacheinander folgende Blutproben in einem Abstand von einigen Tagen die Antikörper indirekt gegen EHV1 und 4 im Blut festzustellen.

Der Nachweis des Virus gelingt jedoch nicht immer und dauert außerdem mehrere Tage und muss von speziellen Labors durchgeführt werden.

 

Die Impfung bei Pferdeherpes

Umstritten ist bei der Pferdeherpes vor allem die Verwendung und die anschließende Wirksamkeit von Impfstoffen mit vermehrungsfähigen und inaktivierten Erregern. In einer aktuellen Impfleitlinie der Impfkommission (STIKO) wird beschrieben, dass bei einem Stutenabort durch den Typ 1 die Gabe von Lebendvakzinen erhebliche Vorteile gegenüber den Inaktivaten zeigt, obgleich der Schutz mit Lebendvakzinen nicht besonders lange anhält. In Europa ist zurzeit lediglich ein EHV1-Lebendimpfstoff im Handel zugelassen.

Der vermehrungsfähige Impfstoff weist für eine Vermeidung des Virusaborts weder eine Zulassung noch einen geeigneten Hinweis im Gebrauch auf. Letzteres sei jedoch für den Einsatz bindend. Notimpfungen sind bei Pferden wirkungslos.

Experten erklären, dass es zudem eine Impfmöglichkeit gibt, um Pferde vor dem Herpesvirus zu schützen. Diese hält aber nur ein halbes Jahr. Diese Injektion ist nur dann effektiv, wenn der Stall konsequent bleibt und alle Tiere geimpft werden.

Das PEI-Institut ist die verantwortliche Stelle für Impfstoffe. Diese hat zwei Stoffe gegen das Equine Herpesvirus zugelassen. Pferde, welche diese Impfung bekommen, scheiden nur zehn Prozent der Viren aus, die ungeimpfte Tiere ausscheiden. Somit bildet eine Herpesimpfung bei einem Pferd nicht nur einen guten Schutz für das eine Tier, sondern für den ganzen Stall.

Sinnvoll ist eine Impfgabe vor allem, wenn alle sich alle auf dem Gestüt befindenden Pferde geimpft werden. Eine solche Gabe bei Fohlen ab fünf oder sechs Monaten ist möglich, wobei hier die Grundimmunisierung erfolgt. Wenn diese ersten drei Impfungen in regelmäßigen Abständen nach Rücksprache mit dem Tierarzt als Wiederholungsimpfungen eingesetzt werden, kann der Schutz aufrechterhalten werden.

Eine vorbeugende Schutzimpfung gegen den Typ EHV 1+4 wird als wichtigste Schutzmaßnahme gegen die Herpesvirusinfektion betrachtet.

Der Pferdebestand kann lediglich durch die Impfmaßnahmen aller Pferde des kompletten Bestandes geschützt werden. Ein sicherer Impfschutz besteht jedoch nur bei einer korrekt ausgeführten Grundimmunisierung mit folgender Auffrischungsimpfung in regelmäßigen Abständen.

Eine Grundimmunisierung besteht generell aus zwei aufeinander folgenden Impfgaben in einem Abstand von 4 bis 8 Wochen mit einem Impfstoff als Einzel- oder als Kombinationspräparat (Influenzaimpfstoff). Spätere Wiederholungsimpfungen müssen alle 6 Monate ausgeführt werden, um einen sicheren Impfschutz auf lange Sicht aufrechtzuerhalten. Wird der Zeitraum überschritten, ist eine nochmalige Grundimmunisierung nötig. Fohlen aus nichtgeimpften Mutterstuten können ab dem Ende des 4. Lebensmonates frühestens geimpft werden.

Es wird empfohlen, den gesamten Bestand im gleichen Zeitraum zu impfen. Das Hauptziel der Impfmaßnahme ist nicht der hundertprozentige Schutz des einzelnen Tieres, da auch geimpfte Pferde möglicherweise erkranken können, sondern die Verminderung der im Bestand umlaufenden Virusmenge. Je geringer die freigesetzte Virusmenge in einem Bestand ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit der akuten Erkrankung mit den bekannten Folgen.

Es sind generell mehrere Impfstoffe auf dem Markt.

Impfstoffe sind nur gegen den Typ 1 und 4 verfügbar. Vor allem die Fohlen sprechen serologisch auf eine Erstimpfung gegen den Typ 1 erst nach einem Kontakt mit homologem Virus via Erstinfektion. Eine solche Erstinfektion findet in aller Regel nach dem Absetzen statt, was etwa dem 5. Lebensmonat entspricht. Die immunologische Abwehr von Herpesviren mittels Antikörpern (IgGb und IgGa) – obwohl im Kolostrum der Stute enthalten – wird erst zum Ende des 1. Lebensjahres ausgebildet. Empfehlungen für die Erstimpfung im Zeitraum des 4. Lebensmonats sind deshalb falsch. Dass die Erstimpfungen zum Ende des 1. Lebensjahres erheblich bessere Ergebnisse bewirken, ist ebenfalls bei Tetanus und Influenza bewiesen.

Einer der beiden derzeit verfügbaren Impfstoffe ist als Maßnahme zur Vorbeugung eines Aborts zugelassen. So sind trächtige Stuten im 5., 7. und 9. Monat zu impfen. In jener australischen Zulassung dieses Impfstoffs ist vermerkt, dass geimpfte Tiere trotzdem abortieren können. Nach einem Abort müssen durch die Haltungshygiene unter anderem sämtliche Nachgeburtsgewebe beseitigt und die Oberflächen desinfiziert werden. Die betroffenen Stuten können noch bis zu einer Woche nach einem Abort die Herpesviren ausscheiden.

 

Die Therapie der Pferdeherpes

Ist ein Pferd erst einmal erkrankt, dann kann nur das Immunsystem sicher unterstützt werden. Dies ist lediglich eine zeitverzögerte, indirekte und oftmals zu wenig effiziente Maßnahme der Virusbekämpfung.

Die direkte Bekämpfung des Virus ist generell nicht möglich. Daher ist die Vorbeugung mit einem Impfstoff sehr wichtig. Genauso bedeutend ist es, dass in dem Bestand bestenfalls alle Pferde gegen die Herpesviren geimpft werden. Wenn sich das Virus in nichtgeimpften Pferden vermehrt, dann besteht die Gefahr, dass es auch bei geimpften Pferden zu der Herpeserkrankung kommt. Wenn alle Pferde geimpft sind, hat das Virus dagegen keine Chance sich stark zu vermehren, dass die Tiere daran erkranken.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind bei dem Typ 1 und 4 begrenzt, da keine spezielle antivirale Therapie besteht. Im Vordergrund stehen 4dabei solche Maßnahmen der Haltungs-, Geburts- und der Zuchthygiene.

Atemwegsinfektionen müssen in aller Regel immer dann behandelt werden, wenn auf die Virusinfektion eine bakterielle Sekundärinfektion mit Verschlimmerung des Gesundheitszustands folgt. Die Belastung der Atemwege zum Beispiel über Futterstäube gilt es zu verhindern. Ist eine antibiotische Therapie nötig, sollte versucht werden, die beteiligten Bakterien zu definieren, isolieren und deren Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika zu testen. Das ausgewählte Antibiotikum muss vor allem bei Fohlen und jüngeren Pferden in der höchsten Dosis konsequent über die empfohlene Zeitdauer verabreicht werden. Ein wiederholter Einsatz eines Paramunitätsinducers auf Pockenbasis hat sich hier bewährt.

Paramunitätsinducer werden auch im Fall der EHM empfohlen, für welche es ebenfalls keine besondere Therapie gibt. Der Erfolg der Virostatika liegt genau in der Selbstheilungsquote von 50 Prozent.

Eine spezifische Therapie bei diagnostisch gesicherter Herpeserkrrankung erfolgt mehrmals am Tag. Bei Betroffenheit des Auges werden viruzide Augenpräparate eingesetzt. Das betroffene Auge wird abgedunkelt und Lichteinfall vermieden. Auch Analgetika bzw. Paramunitätsinducer können sehr gut helfen.

Eine lokale oder systemische Kortisongabe kanndie Virusvermehrung erlauben und das klinische Bild verschlechtern. Bei ECE ist die wichtigste Maßnahme das Einstellen der Deckungen mit den infizierten Hengsten oder den Stuten. Diese Sperre betrifft die ganze Saison. Bei Sekundärinfektionen werden lokal antibiotisch und desinfizierend wirkende Substanzen eingesetzt.

Pferdeherpes ist generell eine Virusinfektion und mit der Grippe beim Menschen vergleichbar. Ist die Krankheit ausgebrochen, können nur noch die Symptome bekämpft und die Abwehrkräfte gestärkt werden. Der Stall, in welchem das erkrankte Pferd steht, sollte am besten für einige Wochen eine Aus- und Eingangssperre verhängen, damit die Ausbreitung der Krankheit schnell gestoppt wird. Auch Turniere und weitere Veranstaltungen sollten zunächst nicht besucht werden. Wenn das Tier noch nicht von der Krankheit betroffen ist, es sich jedoch in der Nähe der Herpesinfekte befindet, wird zu immunstärkenden Maßnahmen und einer optimierten Hygiene geraten.

Eine Herpestherapie erfolgt symptomatisch, das heißt eine direkte Bekämpfung der Viren ist nicht möglich. Es stehen je nach Krankheitsbild entzündungshemmende, kreislaufunterstützende und das Immunsystem stärkende Medikamente zur Verfügung. Zudem wird eine begleitende Behandlung mit B-Vitaminen empfohlen. Bakteriell indizierte Sekundärinfektionen werden mit verschiedenen Antibiotika behandelt. Humanmedizinische Arzneimittel, welche die Virusvermehrung hemmen (zum Beispiel Aciclovir), können beim Pferd verwendet werden, sind jedoch besonders kostenintensiv und in der Wirkung beim Tier 4unsicher.

Die Herpesviren können direkt nicht behandelt werden, da sie sich teils wieder in die Nervenbahnen zurückziehen und für das Immunsystem und auch für Medikamente nicht anfechtbar sind. Um den Krankheitsverlauf sanft zu gestalten, ist es bedeutend, das Immunsystem des Pferdes zu fördern. Außerdem ist eine symptomatische Behandlung denkbar. Diese umfasst nach Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt meist durch entzündungshemmende Medikamente, Präparate für die Unterstützung von Kreislauf und Immunsystem und durch verschiedene Vitamin B-Präparate zur Versorgung der Nerven.

Die Tierarztkosten können bei einer solchen Erkrankung schnell das eigene Budget übersteigen. Damit sich der Besitzer im Ernstfall keine Gedanken darüber machen muss, wie er die Behandlungskosten stemmt, lohnt es sich, über eine spezielle Krankenversicherung für Pferde nachzudenken.

 

Wie kann das Pferd sich mit der Herpesinfektion anstecken?

Kommt es bei Pferden zu einer sehr starken Vermehrung der Herpesviren, erkrankt das Tier. Zugleich werden von jenem kranken Pferd die meisten Viren in die Umgebung abgegeben. Ein anderes Tier inhaliert diese Viren oder nimmt diese mit seinem Maul auf. Je mehr Herpesviren verfügbar sind, umso stärker muss die Immunantwort des kranken Pferdes sein um sich gegen die Zahl der Viren wehren zu können. Dies ist der erhöhte Infektionsdruck. Hat ein Tier eine sehr gute Immunreaktion, dann kann sich das Virus im Organismus nicht weiter vermehren. Wenn die Zahl der Viren, welche übertragen werden besonders hoch ist, reagiert das Immunsystem nicht und es kommt bei dem angesteckten Pferd zu der Erkrankung. Es sind jedoch sehr viele Viren nötig, um eine Krankheit herbeizuführen. Dabei geht der Übertragungsweg von einem Tier zum nächsten aus. Nur auf diese Weise hat das Virus eine Möglichkeit, in genügender Menge in ein weiteres Pferd zu gelangen. Die Sachlage bei der Influenza ist dagegen anders. Influenzaviren infizieren bereits in geringer Zahl – sie sind erheblich ansteckender als die Herpesviren. Eine Herpesinfektion breitet sich deshalb nicht flächenhaft aus wie die Influenzainfektion. Die Infektion mit dem Herpesvirus bleiben bei passender Stallhygiene und zeitigen Isolierungsmaßnahmen nahezu immer auf den Stall begrenzt.

Keine Pferde aus dem infizierten Bestand sollten in einen anderen Bestand umgesetzt werden. Der indirekte Übertragungsweg durch eine passende Hygiene über Kleidung, Pflegeartikel oder Schuhe ist theoretisch möglich, jedoch in der Praxis eher unwahrscheinlich.

Dadurch, dass eine bestimmte Menge der Viren eine wichtige Rolle spielt, ist die Zeit von der Ansteckung bis hin zum Ausbruch der Krankheit unterschiedlich lang. Die Inkubationszeit liegt dabei zwischen 2 und 10 Tagen. Je größer die Zahl der übertragenen Herpesviren ist, umso stärker ist der Infektionsdruck und desto schneller verläuft die Herpesinfektion.

So kann davon ausgegangen werden, dass etwa nach 10 Tage nachdem die Krankheitssymptome eines betroffenen Pferdes abgeklungen sind, die Gefahr der Infektion vorüber ist. Sicherheitshalber sollte aber die Isolationszeit verdoppelt werden.

 

Zudem gibt es eine aggressive Variante des Pferdeherpes aus Valencia, die inzwischen auch in Deutschland aufgetaucht ist. Die Infektion erfolgte über ein Weltklasseturnier und deutsche Olympiakandidaten waren vor Ort. In Valencia sind seither mehrere Pferde nach dieser Viruserkrankung gestorben, andere Tiere zeigen schwerwiegende Krankheitsverläufe und kämpfen aktuell gegen den Tod.

 

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